Was passiert, wenn man einen modularen Synthesizer mit einer Violine kreuzt? Mit der Modulin, einem selbstgebauten Hybrid-Instrument, scheint die Schwedische Band Wintergatan eine verblüffende Antwort auf diese Frage gefunden zu haben.

Mal ganz abgesehen von ihrer Musik selbst, ist Wintergatan in den letzten drei Jahren vor allem durch ihre überaus populären YouTube-Videos einem breiten Publikum bekannt geworden. Über 30.000.000 Klicks erreichte ein Video, in dem Martin Molin die selbst gebaute Marble Machine demonstriert: Eine überdimensionale Spieluhr, bei der Klänge durch Murmeln erzeugt werden. Das Instrument setzt sich zusammen aus einem Vibraphon, Bass Gitarre, Drums und einer Reihe von Kontaktmikrofonen. Die eingebauten, programmierbaren Fließbänder wurden mit Hilfe von Lego Technik gebaut.

Nach der Marble Machine folgt mit der Modulin nun der zweite Geniestreich der jungen Band aus Göteborg. Das Instrument ist eine Kombination aus verschiedenen Doepfner-Modulen und einem sensiblen Regler zur Kontrolle der Tonhöhe und Lautstärke. So basiert die Klangerzeugung zwar auf einem modularen System, während die Spielweise eher mit der einer Violine vergleichbar ist. Die Tonhöhe wird von der Position der rechten Hand kontrolliert und kann mit Hilfe eines Ribbon-to-MIDI-Interfaces in eine beliebige Tonart programmiert werden. Zudem können mit Hilfe eines integrierten ADSR-Moduls sowohl kurze und perkussive, als auch lange, flächige Klänge erzeugt werden. Der druckabhängige Ribbon-Controller ermöglicht Vibrati und Temoli mit erstaunlichen Klangeigenschaften, die denen einer Violine sehr ähnlich kommen.

In dem folgenden YouTube-Video wird die Funktionsweise und der Klang der Modulin eindrucksvoll von Martin Molin demonstriert. Außerdem hat Wintergatan angekündigt, einige Tipps zu geben, wie man eine Modulin selbst bauen kann: