In diesem Artikel von Ableton erfährst du alles, was du über die neuen Zufalls-Funktionen von Live 11 wissen musst!
Ob gewollt oder nicht – der Zufall war schon immer ein wichtiger Bestandteil von Musik. Erstmals bewusst wurden Elemente des Zufalls bei musikalischen Würfelspielen im späten 18. Jahrhundert verwendet: Die Reihenfolge der gespielten Passagen wurden durch Würfeln bestimmt. Einer der bedeutendsten Komponisten, der den Zufall in den Mittelpunkt seines Schaffens stellte, war John Cage. Eine Methode von Cage bestand darin, Mängel in Papierbögen zu beobachten. Anhang der Mängel legte Cage dann bestimmte Klangaspekte fest, wie z.B. in Music for Piano. Ein moderneres Beispiel für musikalischen Zufall ist das Album 94diskont der deutschen Elektronikmusikgruppe Oval: Diverse CDs wurde mit Edding bearbeitet, um den Laser springen zu lassen und die Lesefehler anschließend zu sampeln.
Auch Zufallsalgorithmen in Musiksoftware sind nicht wirklich etwas neues. Der Software-Synthesizer Absynth von Native Instruments verfügt beispielsweise über einen Sound-Mutation-Funktion, mit der bestehende Patches unvorhersehbar verändert oder neue Patches erstellt werden können. Ein SOS Tutorial hierzu findest du hier.
Ableton Live 11 ist mit einer Reihe von Probability-Funktionen ausgestattet, mit dem Ziel, die Musik humaner klingen zu lassen und zum Experimentieren einzuladen. Eine typische Anwendung sind Drums: subtile Unterschiede bei der Anschlagsstärke, leichte Timing-Variationen oder gar ausgelassene Drum-Hits sind beim menschlichen Schlagzeugspielen durchaus normal. Tatsächlich würde eine Performance ohne diese „Imperfektionen“ steif, roboterhaft und langweilig klingen. Die neuen Funktionen von Live können dabei helfen, die Beats durch Zufallsvariationen zu „humanisieren“. Diese Zufallsoperationen können nicht nur auf Drums, sondern auch auf Akkordfolgen, Vocal-Samples, Instrumente oder gar Arrangements angewendet werden. Zum vollständigen Artikel mit zahlreichen interessanten Klangbeispielen und Live-Tutorials geht es hier.
