SOS Tutorial 010 Massive - Dark Bass Pad

Ziel

In diesem Tutorial verwenden wir den virtuell-analogen Synthesizer Massive, um einen rauhen, tiefen Pad-Sound zu erstellen. Als Inspirationsquelle diente dabei das Intro aus dem Track “Micro Organism” von Phace und Noisia.

1. Neuen Patch erstellen

Wir öffnen Massive als Stand-Alone-Version oder als Plug-in einer DAW und erstellen einen neuen Patch unter “File” -> “New Sound”.

2. Oszillator-Einstellungen

Wir aktivieren zwei der drei Oszillatoren durch einen Mausklick auf die kleine, virtuelle LED-Anzeige (1).

Als Wellenform verwenden wir bei beiden Oszillatoren “Polysaw II” (2) und als Syntheseform “Bend -/+” (3).

Der Wavetable-Positionsregler sollte bei OSC1 in etwa zwischen 10 und 11 Uhr stehen und bei OSC2 auf 12 Uhr (4).

Beide Oszillatoren transponieren wir um 24 Halbtöne bzw. um zwei Oktaven nach unten, wobei wir OSC2 minimal verstimmen um eine sog. “Schwebung” der Oszillatoren zu erzeugen (5). Dadurch wirkt der Klang lebendiger und weniger statisch.

3. Filter-Einstellungen

Wir aktivieren beide Filter, wählen “Scream” als ersten, “Daft” als zweiten Filter aus und bringen die drei Drehregler in etwa auf die Positionen wie auf der Abbildung (1).

Den Anteil des zweiten Filters erhöhen wir auf 100% (2).

Der Regler “Mix 1 <-> Mix 2” steuert das Verhältnis des Output-Signals der beiden Filter. Diesen bringen wir auf etwa 20-30%, so dass vor allem der zweite Filter unseren Sound bestimmt (3).

4. LFO-Einstellungen

Um unseren Pad-Sound noch lebendiger wirken zu lassen, bringen wir zwei LFOs ins Spiel. Wir klicken auf das Feld “5 LFO” und bringen den Rate-Regler auf etwa 10 Uhr (1). Die anderen Parameter lassen wir unverändert.

Per Drag&Drop klicken wir auf das Kreuzpfeil-Symbol und Ordnen es dem Mix-Regler der Filter zu (2). In dem vorher leeren Feld unter dem Regler sollte nun die Zahl 5 stehen. Wir können den Bereich, der durch den LFO gesteuert werden soll, verändern, indem wir auf diese Nummer 5 klicken und, bevor wir den Mausklick vollenden, mit der Maus nach oben und unten fahren.

Analog gehen wir mit “6 LFO” vor (3), mit dem Unterschied, dass wir den Rate-Regler auf 9 anstatt auf 10 Uhr stellen und das Kreuzpfeil-Symbol dem Wavetable-Positionsregler von OSC 1 zuordnen.

Bei Bedarf können noch weitere Parameter, wie z.B. der Filter-Cutoff oder der Pitch, von LFOs angesteuert werden, um noch mehr Modulation in unseren Sound zu bekommen. Ein geringer LFO-Anteil reicht in der Regel aus, da Modulationen nur subtil wahrgenommen werden sollten.

5. Voicing-Einstellungen

Wir klicken auf den Bereich “Voicing” und erhöhen die Anzahl der Stimmen auf 8, wodurch wir einen breiten, polyphonen Sound erzeugen (1).

Auch die Gesamtlautstärke hat sich durch diesen Schritt erhöht. Um Clipping, digitale Übersteuerungen also, zu vermeiden, drehen wir den Master-Regler ein wenig herunter. Das Output-Signal sollte keinesfalls in den roten Bereich der Master-Anzeige gelangen (2).

Eine minimale Verstimmung der einzelnen Stimmen erzeugen wir, indem wir den “Pitch Cutoff” aktivieren (3), den Regler rechts daneben ganz nach rechts ziehen (4) und in das kleine Kästchen auf der rechten Seite den Wert 0.05 eintragen (5). Als Test kann dieser Wert auch verändert werden – je höher er ist, umso größer ist die Verstimmung und umso dissonanter und beißender klingt unser Pad-Sound.

6. Effekte

Noch interessanter gestalten wir unser Bass-Pad, indem wir Effekte hinzuschalten. Zunächst geben wir eine Prise Phaser hinzu, indem wir FX 1 aktivieren, den Phaser auswählen, die Rate ganz nach unten ziehen und den Wet-Anteil minimieren (1).

Als zweiten Effekt (FX 2) schalten wir den Dimension Expander hinzu, der unseren Sound auch im Stereopanorama schön breit wirken lässt (2). Die Parameter können wir unverändert lassen, sie können nach Bedarf aber auch abgeändert werden. Das Master-Signal ist stets im Auge zu behalten und sollte im Falle von Clipping reduziert werden.

Nach Belieben können nun noch weitere Effekte hinzugefügt werden, wie beispielsweise ein wenig Feedback (3) oder Distortion-Effekte wie der Parabolic Shaper (4). Auch mit externen Effekten in Form von Plug-ins kann experimentiert werden. Ferner sollte der Pad-Sound mit einem Equalizer in das Gesamtgefüge einer Musikproduktion angepasst werden.

Unter “Save as” können wir den Patch speichern (5).

Wenn wir uns das Intro des Tracks “Micro Organism” von Phace und Noisia anhören, bei dem ein recht ähnlicher Pad-Sound vorkommt, stellen wir fest, dass hier noch weitere Pad-Schichten sowie weißes Rauschen hinzukommen und sich die Klangfläche wandelt, indem verschiede Parameter (Klangfarbe, Tonhöhe, Lautstärke, Position im Stereopanorama) über einen Zeitraum von etwa zwei Minuten mal mehr, mal weniger stark moduliert werden. In unserem Klangbeispiel hat eine klangliche Veränderung – abgesehen von der Steuerung durch LFOs – durch eine Automation der beiden Filter-Cutoffs stattgefunden.

Copyright 2015 – www.schoolofsound.ch

23/10/2015

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