Tutorial 056 Logic - Lead Bass Processing

Ziel

In Tutorial 055 haben wir mit Native Instruments Absynth einen Lead Bass erstellt (Klangbeispiel 01). In diesem Tutorial wollen wir jenen Bass als Grundlage für weiteres Processing verwenden, indem wir eine Reihe von Audio-Plug-ins hinzuschalten, die dem Lead Bass noch mehr Substanz verleihen (Klangbeispiel 02). Wir verwenden dazu ausschließlich integrierte Plug-ins von Logic Pro.

1. Logic öffnen und Spur anlegen

Für das Bass-Processing gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Wir können die Plug-ins direkt in der Instrumentenspur anlegen, in der wir in Tutorial 055 den Patch für unseren Bass erstellt haben. Dies hat den Vorteil, dass wir die Effekte hinzuschalten und auch nachträglich noch Veränderungen am Patch vornehmen können.

2) Wir bouncen zunächst eine Performance als Audiofile, legen diese in einer neuen Audiospur in Logic an und fügen die Effekte als Audio-Inserts hinzu. Dies spart Rechenleistung und wir können uns ausschließlich auf das Processing konzentrieren. Wir entscheiden uns für diese Methode und erzeugen über “Spur” -> “Neu” eine neue Audispur, in die wir unseren gebouncten Bass Sound per Drag&Drop hineinziehen. Sofern wir unsere Performance noch als MIDI-Daten im gleichen Projekt haben, können wir diese auch unter “Region” -> “Regionen bouncen auf Festplatte” direkt bouncen. Eine neue Audiospur wird anschließend automatisch erzeugt.

2. Insert 1: Clip Distortion

Im Menüpunkt “Inserts” auf der linken Seite über dem Kanal-Fader fügen wir “Clip Distortion” als ersten Audioeffekt hinzu (1). Alternativ kann auch ein anderer Distortion-Effekt gewählt werden – je nach Geschmack. Unser Bass Sound wird dadurch etwas giftiger und aggressiver.   

Wir übernehmen die Parameter aus der Abbildung (2).

Für einen noch aggressiveren Klang kann das Dry-/Wet-Verhältnis weiter erhöht werden (3).

3. Insert 2: Distortion

Als zweites Audio-Insert wählen wir mit “Distortion” einen ähnlichen Effekt wie im Schritt zuvor aus (1).

Da der Effekt nur minimal zur Geltung kommen soll, begnügen wir uns mit einem Drive-Wert von 4dB (2).

Die Output-Volume reduzieren wir um einige Dezibel, bis wir in etwa die gleiche Lautstärke wie zuvor haben (3).

4. Insert 3: Evoc Filterbank

Als weiteren Effekt wählen wir “Evoc 20 Filterbank” aus (1).

Erneut übernehmen wir die Werte aus der Abbildung (2).

Auch hier soll der Effekt nicht dominieren und den Klang nur minimal verändern. Je nach Melodieverlauf oder Akkordfolge können die einzelnen Parameter des Effektes verändert oder der Effekt auch ganz weggelassen werden.

5. Insert 4: Compressor

Als nächstes Audio-Insert schalten wir den “Compressor” hinzu (1).

Dieser soll nur die deutlich lautesten Signalanteile vom Pegel her reduzieren, daher sollte der Threshold nicht zu tief gewählt werden. Welcher Wert für den Threshold geeignet ist, hängt vom Eingangspegel ab; einen Pauschalwert gibt es nicht (2).

Die Ratio bringen wir auf das Verhältnis 5:0:1 (3) und die Output-Volume auf 0dB (4). Alle anderen Werte müssen wir nicht verändern.

6. Insert 5: Channel EQ

Wir wählen “Channel EQ” aus und aktivieren einen Low-Cut-Filter, womit wir die extrem tiefen Frequenzanteile unseres Bass Sounds zügeln wollen (1).

Bei einer Flankensteilheit von 24dB/Oct wählen wir einen sehr geringen Wert von 30-40Hz als Grenzfrequenz (2).

Klanglich hat dies kaum Auswirkungen – erst rech nicht, wenn man über keinen Subwoofer oder nur über minderwertige Kopfhörer verfügt. Dieser Vorgang kann den Bass etwas transparenter und weniger matschig wirken lassen, den Headroom vergrößern und spätere Probleme beim Mastering und beim Abspielen des Tracks in einem Club-Soundsystem vorbeugen.

Mit allen anderen Frequenzbereichen kann experimentiert werden. Welche Anhebungen und Absenkungen Sinn machen, lässt sich schlichtweg durch Gegenhören herausfinden. Zudem kommt es natürlich noch darauf an, welche Rolle unser Sound im Zusammenspiel mit den anderen Elementen eines Tracks einnehmen soll – schließlich wird der Lead Bass später nur eines von vielen Elementen des Tracks sein. Die hier gemachten Angaben haben sich lediglich für unser Soundbeispiel als passend geeignet!

Copyright 2015 – www.schoolofsound.ch

03/04/2016

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