SOS Tutorial 155 Ableton Live - Delayed Lead Bass mit Collision (Processing)

Ziel

In diesen beiden Tutorials wollen wir mit dem Physical-Modeling-Instrument Collision von Ableton Live einen Lead Bass mit Delay-Artefakten erstellen. Während wir uns in SOS Tutorial 154 mit der Programmierung des Collision-Patches beschäftigt haben, wollen wir in diesem Tutorial die damit erzeugten Sounds mit den Audio-Tools von Live weiter processen.

Bei Klangbeispiel 01 handelt es sich um die unbearbeiteten Klänge, wie sie unmittelbar mit Collision erzeugt wurden. Klangbeispiel 02 entspricht dem überarbeiteten Bass und bei Klangbeispiel 03 handelt es sich um eine Variation, die auf der gleichen Effekt-Chain beruht.

1. Amp

Als ersten Effekt wählen wir “Amp” aus, wobei es sich um eine Simulation eines analogen Gitarrenverstärkers handelt. Wir erzeugen damit warme Klangverfärbungen, die unseren Lead Bass aggressiver und voller erscheinen lassen.

Das Modul ziehen wir per Drag&Drop neben unseren Colission-Patch (1).

Als Verstärkertyp wählen wir “Blues” aus (2).

Wir übertragen die Amp-Settings aus der Abbildung (3).

Das Dry-/Wet-Verhältnis und die Output-Volume regeln wir ein wenig zurück (4).

Besonders bei Bass Sounds kann es Sinn machen, den Output auf Mono zu stellen. Für einen breiteren Klangeindruck kann dieser Regler bei Bedarf auf Stereo umgeschaltet werden (5).

2. Filter Delay

Um den Delay-Effekt zu erzeugen, wählen wir das Filter-Delay-Preset “Go Mid” aus und ziehen es neben das Amp-Modul (1).

Wir übertragen die Werte für “Feedback”, “Pan” und “Volume” aus der Abbildung (2).

Den Dry-Regler drehen wir komplett auf (3).

Beim mittleren Filter, der den Klang am meisten verändert, legen wir 3kHz als Grenzfrequenz bei einem Q-Wert von 5 fest (4).

3. Compressor

Als nächstes fügen wir einen Kompressor der Effekt-Chain hinzu (1).

Wir erhöhen die Ratio auf 3:1 (2).

Den Threshold ziehen wir so weit runter, bis wir sehen können, dass der Kompressor beim Abspielen der Sequenz arbeitet und eine Reduzierung des Pegels stattfindet. Zu extreme Settings sollten vermieden werden. Für unsere Klangbeispiele hat sich ein Threshold von -10dB als passend herausgestellt (3).

4. Chorus

Für etwas mehr Modulation wählen wir das Chorus-Preset “Slow Pan” aus und fügen es der Effekt-Chain hinzu (1).

Die Default-Settings können übernommen werden. Lediglich das Feedback erhöhen wir auf 20% (2).

5. Reverb

Um den Lead Bass weniger synthetisch und räumlicher klingen zu lassen, wollen wir ein wenig Nachhall verwenden (1).

Wir reduzieren das Dry-/Wet-Verhältnis auf 30% (2).

Die Decay-Time erhöhen wir auf 3.5 Sekunden (3).

Für sich alleine klingt unser Bass Sound mit diesen Settings gut; das Klangbild ist trotz der hohen Decay-Dauer klar und transparent. Im Zusammenhang mit anderen Elementen einer Musikproduktion kann der Klang jedoch schnell schwammig werden und die Transparenz verloren gehen. Die Settings sind entsprechend anzupassen, z.B. durch kürzere Decay-Zeiten oder einen geringeren Wet-Anteil. Dies gilt übrigens auch für das Filter Delay.

6. Frequenzweiche

Durch die Verwendung des Filter Delays, des Chorus und des Reverbs entsteht eine relativ große Stereobreite. Um die Modulationen des Seitensignals in den tiefen Frequenzen in Grenzen zu halten, wollen wir eine Frequenzweiche am Ende der Effekt-Chain hinzuschalten.

Mit dieser Weiche teilen wir das Signal durch einen Low-Pass-Filter bei 50Hz mit einer Flankensteilheit von 12dB/Oct auf. Die Frequenzweiche wirkt sich nur auf den Klang unterhalb dieser 50Hz aus: Das Seitensignal wird vom Pegel her reduziert und das Gesamtsignal dadurch in ein Mono-Signal umgewandelt. Hierfür haben wir den Equalizer Pro-Q2 von Fabfilter verwendet. Für eine detailliertere Anweisung kann ein Blick in die SOS Tutorials 020 und 080 geworfen werden.

7. Alternative Versionen

Für alternative Bass Sounds können wir die Settings der verwendeten Tools verändern, zusätzliche Plug-ins integrieren oder den Patch von Collission anpassen.

Für unser alternatives Klangbeispiel haben wir lediglich den Resonatortyp von “Strings” zu “Marimba” verändert. Die Einstellungen für die nachgeschalteten Effekte sowie die MIDI-Sequenz sind bei beiden Klangbeispielen identisch.

Copyright 2017 – www.schoolofsound.ch

30/07/2017

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