SOS Tutorial 080 Ableton Live - Subbass mono schalten

Ziel

Beim Produzieren von Clubmusik ist es ratsam, Frequenzen unterhalb von etwa 40-50Hz in Mono zu schalten. Frequenzen in diesem Bereich werden vom menschlichen Gehör ohnehin nicht aus einer bestimmten Richtung wahrgenommen, sondern sind allgegenwärtig und vielmehr spürbar als hörbar. Außerdem können sehr tiefe Frequenzen in Stereo auf einer größeren Anlage im Club zu Problemen führen und auch für das eventuelle Pressen eines Tracks auf Vinyl ist der (Sub-)Bass in Mono unbedingt empfehlenswert!

Ein klassischer Weg, um dies zu erreichen, ist das Erstellen einer Frequenzweiche: Das Master-Signal wird auf zwei Busse verteilt und durch jeweils einen Equalizer in zwei Teile zerlegt. Der eine Equalizer filtert alle Frequenzen über beispielsweise 40Hz, während der andere EQ alle Frequenzen unter 40Hz filtert. Der Bus mit den tieferen Frequenzanteilen wird anschließend Mono geschaltet.

Mit dem EQ Eight von Ableton Live geht dies auch bequemer und schneller: Dieser und zahlreiche andere Equalizer verfügen über eine Split-Funktion, die es ermöglicht, entweder nur Mono- oder nur Stereo-Anteile zu filtern. In diesem Tutorial wollen wir zeigen, wie es geht.

1. EQ Eight auswählen

Wir erstellen in Ableton Live eine neue Session oder laden ein bereits existierendes Projekt.

Im Effects-Menü wählen wir “EQ Eight” aus und ziehen das Modul per Drag&Drop in die Spur, auf die sich der Effekt auswirken soll. Dies kann entweder nur die Bass-Spur sein oder der Master-Track. Dieser Schritt kann durchaus einer der letzten beim Produzieren eines Tracks sein und könnte gar unter die Kategorie “Mastering” fallen. Da nicht nur die Bassline, sondern auch andere Elemente eines Tracks, z.B. Perkussionselemente und insbesondere Bassdrums, durchaus auch sehr tiefe Frequenzen enthalten können, kann es nicht schaden, diesen Prozess auf die Master-Spur anzuwenden.

2. EQ-Modus wechseln

Im Mode-Menü des Equalizers wechseln wir von Stereo zu M/S (Mid-Side) (1).

Im Edit-Menü darunter wählen wir S (Side) aus (2).

Alle Bearbeitungen die wir jetzt mit dem Equalizer vornehmen wirken sich nur auf Seite-kodierte Anteile des Input-Signals aus; das Mitten-Signal bleibt unbeeinflusst! Umgekehrt hätten Bearbeitungen im M-Edit-Mode nur Klangveränderungen im Mitten-Kanal zur Folge.

3. Low-Cut-Filter

Wir aktivieren den ersten Filter und wählen “x4 Low Cut” aus dem Drop-Down-Menü aus (1).

Da wir uns im Side-Modus befinden, wirkt sich der Low-Cut-Filter nur auf die Frequenzanteile in Stereo aus, während die Signalanteile in Mono nicht gefiltert und bestehen bleiben. Ein herrkömmlicher Low-Cut-Filter im Stereo-Modus würde alle Signalanteile gleichermaßen filtern.

Als Grenzfrequenz legen wir einen Wert von etwa 40-50Hz fest (2).

50Hz und mehr kann unter Umständen etwas zu großzügig sein, da das Richtungshören in diesem Bereich, wenn auch nur schwach, noch funktioniert. Spielt sich in diesem Bereich viel in Stereo ab, kann nach der Filterung durchaus ein Unterschied wahrzunehmen sein.

Um festzustellen, welche Frequenz man am Besten wählen sollte, macht es Sinn, am Ende den Equalizer auf “Bypass” zu schalten und gegenzuhören (3). Ein Unterschied sollte nur minimal bis überhaupt nicht wahrzunehmen sein. Natürlich sollte man dafür möglichst über gute Subwoofer oder Lautsprecher verfügen, die diesen Frequenzbereich auch übertragen können. Sollte ein gutes Sub-System fehlen, kann ein Mittelwert von 40Hz verwendet werden.

4. Bass Boost

Unter Umständen hat sich durch den vorherigen Schritt die Lautstärke unseres Basses etwas reduziert – vor allem dann, wenn viele Signalanteile unter 40Hz ursprünglich in Stereo waren. Um dem entgegenzuwirken, integrieren wir einen zweiten EQ Eight (1).

Wir deaktivieren die Adaptive-Q-Funktion (2).

Wir wählen und aktivieren einen Low-Shelf-Filter (3).

Abschließend boosten wir ein wenig die tiefen Frequenzen, die wir zuvor gefiltert haben. Dies sollte sich nun hingegen auf alle Signalanteile bzw. aufgrund des vorgeschalteten EQs nur auf die Mono-Anteile auswirken (4).

Dieser letzte Schritt ist optional und sollte nur bei einem deutlichen Verlust an Bass angewendet werden!

Copyright 2015 – www.schoolofsound.ch

26/06/2016

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